Der Sport kann als Freizeitbeschäftigung und als Therapie erheblich dazu beitragen, die Lebensqualität von gehörlosen und hörbehinderten Menschen zu verbessern. Die Freude am Sport stärkt das Selbstbewusstsein, weckt Selbstvertrauen und verringert die Isolationsgefahr. Weil der Sport bei Gehörlosen und Hörbehinderten die Fähigkeit unterstützt, mit ihrer Behinderung aktiv und lebensbejahend umzugehen, ist er für diese Menschen unersetzlich. Gehörlosensport ist Hilfe zur Selbsthilfe.
In Deutschland wird der Gehörlosensport durch den Deutschen Gehörlosen-Sportverband repräsentiert. Die Inklusionsbeauftragte des Verbandes widmet sich der Aufgabe, in der Öffentlichkeit Bewusstsein für den Gehörlosensport zu wecken und zu neuem Denken anzuregen. Sie hilft dabei, Netzwerke zur gegenseitigen Unterstützung zu schaffen, und sie ermutigt das eigene Einbringen in bestehende Netzwerke.
Dem Deutschen Gehörlosen-Sportverband gehören 15 Landesverbände an, mit mehr als 170 Vereinen und weit über 14 000 individuellen Mitgliedern. Der Verband unterstützt eine Reihe von Projekten, darunter die jährlich stattfindenden Jugendspiele für Gehörlose und Schwerhörige in Fußball und Leichtathletik, die Deutsche Gehörlosen-Hallenfaustball-Meisterschaft und die Deutsche Gehörlosen-Schießsport-Meisterschaft. Man kann bisher für Gehörlosen-Sportwettbewerbe bei Unibet Sport noch keine Sportwetten abschließen.
Obwohl Gehörlose meist über körperliche Unversehrtheit verfügen, sind sie aufgrund ihrer Kommunikationsbehinderung von vielen bedeutenden Bereichen ausgeschlossen. Im sportlichen Wettkampf haben sie vielfach noch keine Chancengleichheit mit Hörenden. So können sie beispielsweise bei Wettbewerben die Startsignale nicht hören, was es ihnen selbst bei einem Lichtsignal im Moment des eigentlichen Starts nicht ermöglicht, sich in gleichem Maße körperlich und geistig auf den Start vorzubereiten, wie Hörende.
Gehörlose verfügen über ihre eigene Kultur und Sprache, und die Geschlossenheit ihrer Gemeinschaft überwindet Sprachbarrieren und nationale Grenzen. In Deutschland gibt es etwa achtzigtausend gehörlose Menschen. Der gemeinsame Sport mit Hörenden schafft Inklusion, hilft bei der Integration und Gleichberechtigung von Gehörlosen in unsere Gesellschaft, überwindet Grenzen und schafft gegenseitiges Verständnis. Die Sportarten müssen selbstverständlich auf die Bedürfnisse gehörloser und hörbehinderter Menschen eingestellt werden.
Auch das Erlernen der Gebärdensprache für Hörende in Kitas und Schulen, das stellenweise schon angeboten wird, trägt erheblich zur Kommunikationsfähigkeit und damit zur Integration Gehörloser bei. Dies wirkt sich auch auf den Sport aus, und es kann bedeuten, dass gehörlose und hörbehinderte Menschen sich in Mannschaften zusammen mit Hörenden sportlich und spielerisch betätigen können und dabei wichtige soziale Kontakte geknüpft werden. Auch wird durch das zusammenspielen bei den Hörenden Verständnis und Offenheit gegenüber Gehörlosen und Hörbehinderten geweckt.