Gehörlose oder hörbehinderte Schwimmer sind bei Wettkämpfen mit hörenden Schwimmern benachteiligt, da sie das Startsignal nicht hören können. Mit der Entwicklung einer Lösung für die Chancengleichheit Gehörloser hat sich Professor Suranga Nanayakkara von der Singapore University for Technology and Design beschäftigt. Zusammen mit seinem Team von Entwicklungsingenieuren hat er ein Startanzeigesystem entwickelt, das gleichzeitig mit dem hörbaren Startsignal auch ein visuelles Startsignal gibt.
Das System heißt SwimSight und wurde vom Augmented Human Lab (AHL) entwickelt. Das Gerät wird seitlich an jedem Startblock befestigt und signalisiert den Start durch einen Lichtwechsel, bei dem die Farbe des Lichts von orange nach grün umspringt.
Das Gerät hat einen langen beweglichen Stiel, der es jedem Schwimmer erlaubt, es individuell zu positionieren. Mit seinem benutzerfreundlichen und intuitiven Design erlaubt es jedem Schwimmer, problemlos zu starten. SwimStart kann mit professionellen Zeitmesssystemen synchronisiert werden und bietet daher zeitliche Genauigkeit. Das System kann an verschiedene Schwimmstile angepasst werden, verfügt über eine robuste Konstruktion und kann der Belastung durch Wasser standhalten.
Durch die Vereinbarkeit mit dem angewandten Zeitmesssystem können sich auch gehörlose und hörbehinderte Schwimmer mental und körperlich auf den Start vorbereiten.
Professor Suranga Nanayakkara sagte, er und sein Team glaubten, dass Technologie nicht dazu führen sollte, dass sich Menschen behindert fühlen. Deshalb sollten technische Hilfsmittel, die im Sport verwendet werden, integrativer und intuitiver sein. Sein Ziel sei es gewesen, mit der Entwicklung von SwimSight die Lücken in bestehenden Systemen zu schließen und ein innovatives Startzeitanzeigesystem zu entwickeln, um Gehörlose und Schwimmer mit Hörbehinderung zu unterstützen.
SwimSight wurde 2017 bei den Singapore National Deaf Games erfolgreich eingesetzt. Gehörlose Schwimmer, die an Wettkämpfen teilgenommen haben, bei denen SwimSight angewandt wurde, kamen mit dem neuen Gerät gut zurecht. Sie sagten, dass es ihnen erlaubte, zur gleichen Zeit wie hörende Schwimmer zu springen, da sie das Signal sehen konnten, während die anderen es hörten. Sie haben sich sicherer gefühlt in ihrer Bereitschaft für das Startsignal und konnten sich besser konzentrieren. Sie fühlten sich gleichberechtigt.
Ein System wie SwimSight könnte durchaus auch für andere Sportarten angewandt werden, bei denen man Startsignale einsetzt. Dies wäre eine gute Nachricht für alle gehörlosen oder hörbehinderten Athleten und Athletinnen, denn sie wären in der Lage, mit normalen Wettbewerbern zu konkurrieren, ohne dass ihr Talent aufgrund äußerer Faktoren beeinträchtigt wäre.